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Test: Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1

Meisterwerke, nur in lieblos

Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1

Couch-Koop / Splitscreen

Online Multiplayer

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 24. Oktober 2023

Genre: Action/ Stealth

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Konami

Plattformen: Playstation 4, Playstation 5,  Xbox Series X|S, PC, Nintendo Switch

Keine Produkte gefunden.

Das Urgestein des Stealth-Genres bekommt mit der Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 eine Portierung für die modernen Systeme spendiert. Konami bündelte einen ganzen Schwung alter Klassiker und lässt uns einen Nostalgie-Ausflug erleben. Aufgrund des arg fortgeschrittenen Alters steht jedoch besonders die Frage im Raum: Was hat Konami verbessert? Wie frisch spielen sich die Titel aus heutiger Perspektive?  

 

Was ist drin? 

Der Name verrät es schon: Alles aus dem Metal Gear Universum ist hier nicht drin. Enthalten sind nämlich das erste Metal Gear, als auch Metal Gear 2: Solid Snake. Zudem kann man sich über Metal Gear Solid, Metal Gear Solid: Sons of Liberty HD und Metal Gear Solid 3: Snake Eater freuen. Zusätzlich gibt es noch einige Zusatzinhalte, wie etwa Graphic Novels.

Man kann also davon ausgehen, dass Portable Ops, Peace Walker oder Metal Gear Solid 4 in einer zweiten Collection erscheinen werden. Und aus Sicht der Spielepräservation ist das erstmal eine tolle Sache und absolut wichtig. Games müssen erhalten werden und sollten auch auf aktuellen Systemen spielbar sein. Insbesondere solche Klassiker sollten nicht vor Hürden der Zugänglichkeit stehen. 

Metal Gear

Die alten Metal Gear Spiele funktionieren im Kern nach wie vor, punkten aber bei mir vor allem durch Nostalgie. | Bild: 2023 © Konami

 

Nostalgische Gefühle

Die Metal Gear Teile bildeten den Grundstein für eine erfolgreiche Videospielreihe. Dabei bestachen die frühen Titel bereits durch ihre Geschichte und dem bekannten Stealth-Konzept. Kojima initiierte federführend spannende Werke, die insbesondere in Japan und den USA zu Beliebtheit gelangten. Aus heutiger Sicht erfreut man sich, beim Spielen der Collection, jedoch hauptsächlich an der Nostalgie. Der Original-Soundtrack. Das simple, aber durchdachte Level-Design. Heute, wie damals, wissen diese Titel zu gefallen.

Doch Freude am Gameplay trug sich häufig daran, etwas wieder zu entdecken, was man bereits lieben gelernt hat. Allerdings schaffen sie es weder, mich durch absolute spielerische Freiheit des Stealth-Gameplays zu faszinieren, noch durch eine besondere Inszenierung oder gar durch andere Ebenen, die das Spielgefühl ausweiten. Es fühlte sich alles okay bis gut an, aber nie besonders. Und dennoch liebe ich es. Das muss Nostalgie sein. 

Metal Gear Solid

Die Stealth-Mechaniken aus dem ersten Metal Gear Solid fühlen sich, trotz des Alters, großartig an. | Bild: 2023 © Konami

 

Meisterwerke ihrer Zeit

Am Ehesten wird man aber Berührungspunkte mit den 3D Titeln gehabt haben, mit denen die Reihe so richtig zu internationaler Aufmerksamkeit gelangte. Auch unter heutiger Betrachtung hatte ich mit diesen Titeln in der Collection erheblich mehr Spaß. Es sind Meisterwerke, die ein gekonntes Zusammenspiel zwischen Umgebung und Feinden hinlegen, um diese zu umgehen, bzw. zu beseitigen. Dazu die Inszenierung der Geschichte, der Soundtrack, die vielseitigen Settings. Da schwingt auch Begeisterung aus nostalgischer Sicht mit, aber auch etliche Passagen, die ich bereits aus dem Gedächtnis verdrängt hatte, begeisterten mich aufs Neue.

Daran spürt man einmal mehr, welch herausragende Werke damals geschaffen wurden, die ein so atmosphärisches und motivierendes Erlebnis erzeugen konnten. Großartig! Es macht mich wirklich glücklich, solche Titel auch auf meiner Playstation 5 spielen zu können und damit ein wenig konservierte Geschichte serviert zu bekommen. Doch “konserviert” ist leider auch das größte Manko dieser gesamten Collection. Es folgt: Ein Rant! 

Metal Gear Solid

Snake Eater dürfte sicherlich für viele einer der Serien-Favoriten sein. | Bild: 2023 © Konami

 

Keinerlei Optimierung

Ein Remake eines Spiels macht Sinn, wenn das Spiel aufgrund technischer und spielerischer Eigenschaften aus heutiger Sicht kaum oder wenig genießbar ist und schon entsprechend Jahre auf dem Buckel hat. Ein Remaster dagegen eignet sich vor allem, wenn das Spiel nur wenige Generationen hinterher hinkt und durch liebevolle Aufbereitung einen ganz neuen Glanz erhält. Im Falle der Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 hat man sich für Option 3 entschieden. Man bringt alte Spiele mit absolut matschigen Texturen auf moderne Systeme.

Die alte Grafik auf den großen TV-Geräten wirkt leider schon abstoßend. Denn entgegen manch zeitloser Grafikstile, entschied man sich damals bei den MGS-Titeln für eine relativ moderne 3D-Grafik. Doch Konami entschied sich dazu, einfach gar nichts zu verbessern. Keine verschärften Texturen, keine erneuerten Charaktermodelle, keine Optimierung bei der Belichtung. Nichts. Das Endergebnis ist somit nicht nur einfach nicht hübsch, es ist auch vor allem eins: Ein Ausdruck von Lieblosigkeit. 

Metal Gear Solid

Aufgrund fehlender Optimierungen, fällt die Optik teils enorm antiquiert aus. | Bild: 2023 © Konami

 

Lieblos

Denn, was ist denn der Sinn hinter solch einer Collection, wenn nicht die Liebe eines Franchise. Das Zelebrieren einer Kult-Spielreihe und die beste Spielerfahrung dieser Titel zu bieten, die es je gab. Das sollte, normalerweise, der Anspruch sein. Nicht im Falle von Metal Gear. Es sind schlichtweg komplett unberührte Portierungen sehr alter Spiele, ohne dass technisch oder spielerisch irgendetwas verbessert wurde. Simple Ports, die 60€ kosten. Sportlich. Hier wird schnell klar: Es geht nicht um die Liebe zum Franchise. Es geht nicht um das Vermächtnis. Es geht nicht darum, dass sich Menschen intensiv Gedanken darum gemacht haben, eine neuartige Spielerfahrung zu bieten. Es geht darum, Retro Titel nochmal zu verarbeiten, aber mit möglichst wenig Aufwand und finanzieller Mittel. Ich habe somit eine Befürchtung, dass Volume 2 genau diesem Kredo ebenfalls folgen wird.  

Bildquelle: Konami

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Fazit zu Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1

Leid und Freude liegen hier eng beieinander. Natürlich bin ich glücklich, dass alte (und tolle) Spiele auch für die Moderne in Form einer Collection präserviert und zugänglich gemacht werden. Natürlich hatte ich auch wieder Spaß mit den vielen schönen Momenten dieser Titel. Selbstverständlich sind diese Titel absolutes Must-Plays Aber: Diese Collection ist ein liebloses Paket. Es wirkt wie ein noch eilig am Heiligabend verpacktes Geschenk, weil man keine Lust hatte dem Ganzen groß Aufmerksamkeit zu schenken und dadurch äußerst zerknittert aussieht. Hätte man sich nur ein wenig Arbeit genommen und irgend eine Verbesserung einflechten lassen (spielerisch oder technisch), hätte dies ein Zusammenstellung werden können, wegen der jeder Fan Glückstränen vergossen hätte. Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 ist eine lieblose Collection hervorragender Spiele zum Vollpreis. Mehr leider auch nicht. 

Christian Koitka, Redakteur

Positiv:

Es gibt massig zu tun! 5 Spiele plus DLC's und einige Graphic Novels bekommt ihr hier
Spiele überzeugen nach wie vor mit hervorragender Story
Gameplay (insbesondere bei den 3D-Teilen) immer noch hervorragend motivierend
Toller und zeitloser Soundtrack

Negativ:

Keinerlei spielerische und technische Anpassungen
Preis ist relativ hoch

Ab in die Sammlung?

Falls ihr die Originale mitsamt der entsprechenden Konsole besitzt, könnt ihr verzichten. Alle anderen sollten auf eine Preissenkung warten, um diese Klassiker zu spielen.

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