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Kritik: The Ministry of Ungentlemanly Warfare

Guy Ritchie's neuester Geniestreich

Wer sich einigermaßen mit Filmen auskennt sollte den Namen Guy Ritchie schon mal gehört haben. Schließlich ist der britische Kultregisseur für eine breite Reihe an Filmen bekannt, von alten Klassikern wie Snatch über Sherlock Holmes mit Robert Downey Jr. bis hin zu Disneys Realverfilmung von Aladdin. In den letzten Jahren erschienen seine Filme sogar wie am Fließband, seit 2019 veröffentlichte er insgesamt sechs Filme. Sein neuester Streich, The Ministry of Ungentlemanly Warfare, erscheint nun endlich auf Amazon Prime Video auch in Deutschland.

 

Die Story von The Ministry of Ungentlemanly Warfare

Europa, 1941. Der Zweite Weltkrieg tobt und die Achsenmächte kontrollieren fast den gesamten Kontinent. Einzig Großbritannien wehrt sich weiterhin standhaft, doch ohne die Hilfe der USA stehen sie mit dem Rücken zur Wand. Besonders die deutschen U-Boote im Atlantik machen den Briten und ihren Verbündeten schwer zu schaffen. In seiner Verzweiflung heckt Winston Churchill einen ebenso genialen wie verrückten Plan aus: Wenn die Deutschen sich nicht an die Regeln halten, dann sollten die Briten es auch nicht. Unter falscher Flagge schickt er Major Gus March-Phillipps und sein Team auf eine gefährliche Mission, um das Versorgungsschiff der deutschen U-Boot Flotte zu zerstören. Auf dem Weg nach Afrika muss die kleine Truppe auch den eigenen Leuten ausweichen, denn offiziell ist ihre Mission nicht genehmigt. Und dann müssen sie sich noch der Übermacht des diabolischen Kommandanten Heinrich Luhr stellen.

 

Unsere Kritik zu The Ministry of Ungentlemanly Warfare

Es gibt vieles zu dem Film zu sagen, doch nicht alles direkt über den Film. Um keine Zeit zu verlieren legen wir direkt los.

 

Klassische coole Typen

Wer Guy Ritchie kennt, der kennt seine Handschrift. Coole Typen, knackige Dialoge, absurder Humor. In so ziemlich jedem Film sind diese drei Punkte zu finden, wenn auch immer unterschiedlich deutlich. Tatsächlich ist der Film für Guy Ritchies Verhältnisse arm an gepfefferten Dialogen, oder generell langen Dialogen. Und auch der Humor, wenn auch durchaus amüsant, zeigt nur selten den so typischen Witz, der vor allem in Ritchies Gangsterkomödien an jeder Ecke wartet. Dafür sind die Figuren umso cooler. Das schlagfertige Team um Gus March-Phillipps nimmt derart entspannt zu viert eine ganze Basis mit mehr als zehn Mal so vielen Nazis auseinander, als wäre es ein ganz normaler Dienstag für diese Jungs. Selbst als ihr eigentlicher Plan nicht aufgeht und sie in letzter Minute einen neuen aushecken müssen, wirken sie nur mäßig besorgt. Dadurch büßt der Film zwar einiges an Spannung ein, denn es entsteht nie das Gefühl, als wären unsere Helden in ernster Gefahr. Allerdings erweckt der Film auch nie den Eindruck, als wäre das sein Ziel. Alles ist auf kurzweilige, amüsante Unterhaltung ausgelegt, nicht auf ein spannendes Drama.

 

Durch und durch stilvoll

Und dieses Ziel trifft der Film sehr genau. Allein der Cast zeigt die Qualität des Films auf. Henry Cavill und Alan Ritchson führen die Heldentruppe bestehend aus Alex Pettyfer, Henry Golding und Hero Fiennes Tiffin an, unterstützt durch Elsa González und einen grandios unauffälligen Babs Olusanmokun. Ihnen gegenüber steht Til Schweiger als Nazi-Kommandant Heinz Luhr, der es offensichtlich genießt, auch mal der Böse zu sein. Und auch der restliche Stil passt einfach. Die Sets, die Kostüme, die Musik – Elsa González‘ Darbietung von Mackie Messer aus der Dreigroschenoper alleine ist fantastisch. Und für die vielen Actionszenen zeigt sich mit Produzent Jerry Bruckheimer jemand verantwortlich, der ganz genau weiß was er tut. Das alles klingt jetzt vielleicht positiver, als es tatsächlich ist. Dieser Film ist kein grandioses Meisterwerk, das in die Geschichte eingehen wird. Es ist definitiv nicht Guy Ritchies bester Film und sowohl Jerry Bruckheimer als auch die beteiligten Schauspieler haben bessere Werke in ihrer jeweiligen Vita. Das ändert nichts daran, dass dieser Film einfach Spaß macht, zumindest für zwei Stunden.

 

Was ist mit Guy Ritchie los?

Der Film zeigt allerdings ein ziemliches Problem auf und zwar nicht inhaltlich: Was ist los mit Guy Ritchie? Wie bereits erwähnt ist der Brite vollkommen zurecht ein absoluter Kultregisseur, der trotz anderer Stimmen so viel mehr ist als nur ein englischer Tarantino. Doch trotz oder vielleicht gerade wegen der anhaltenden produktivsten Schaffensphase seiner Karriere ist irgendwie der Wurm drin. Der letzte finanziell erfolgreiche Film war Cash Truck von 2021 und selbst der fand hierzulande kaum Beachtung. Seitdem sind drei weitere Filme erschienen, von denen nur Operation Fortune kurze Zeit in den deutschen Kinos lief, bevor er wie zuletzt The Covenant und nun The Ministry of Ungentlemanly Warfare eher unauffällig bei Amazon Prime Video erschien. Keiner dieser Filme ist ein Meilenstein der Filmgeschichte, aber alle kamen zumindest bei Kritikern und Fans gut an. Und trotzdem wird ihnen wenig bis keine Beachtung geschenkt. Da sah die Aufmerksamkeit bei Sherlock Homes, Aladdin oder selbst The Gentlemen noch ganz anders aus. Eine derart lange Flaute bei meist positiven Stimmen über die Filme ist wahrlich beachtlich. Die Gründe dahinter sind nicht direkt ersichtlich, aber es scheint fast so, als hätte Guy Ritchie es sich nachhaltig mit seinem Marketing verscherzt. Fans werden immer einen Weg finden, doch es ist sehr schade, dass einer der wenigen Regisseure, die allein mit ihrem Namen einen Film außerhalb eines großen Franchises noch tragen könnten, so aus dem Mainstream verschwindet.

 

Informationen zu The Ministry of Ungentlemanly Warfare

  • Originaltitel: The Ministry of Ungentlemanly Warfare
  • Laufzeit: ca. 121 Minuten
  • Heimkinostart: 25. Juli 2024 auf Amazon Prime Video
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Henry Cavill, Alan Ritchson, Alex Pettyfer, Henry Golding, Hero Fiennes Tiffin, Elsa González, Babs Olusanmokun, Til Schweiger, Cary Elwes, Freddie Fox, Rory Kinnear
  • Regie: Guy Ritchie

Trailer zu The Ministry of Ungentlemanly Warfare

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Fazit zu The Ministry of Ungentlemanly Warfare

Als Fan von Guy Ritchie, Henry Cavill und Alan Ritchson habe ich mich sehr auf diesen Film gefreut. Und auch wenn ich mir sicher bin, dass diese Kombination hier bei weitem nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft hat, war der Film sehr unterhaltsam. Es ist kein Streifen, der einem lange in Erinnerung bleiben wird, .Lennart Hoffmann (Redakteur)

Grandioser, gut aufgelegter Cast
Neuland für Kultregisseur Guy Ritchie
In jeder Hinsicht grundsolide, aber nicht herausragend
Kurzweilige Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger

Ab in die Filmsammlung?

Wenn ihr Fans von Guy Ritchie, Henry Cavill oder Alan Ritchson seid führt kein Weg an diesem Film vorbei. Wenn ihr nicht genug von toten Nazis bekommen könnt, dann ist das der richtige Film für euch dieses Jahr. Könnt ihr hingegen mit nichts davon etwas anfangen, dann seid ihr hier eher fehl am Platz.

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